Die Fußreflexzonenmassage ist eine sehr beliebte Massagetechnik, bei der durch die Behandlung der Füsse der gesamte Körper beeinflusst werden soll.
Am Fuß gibt es wie auch am Ohr (Stichwort Ohrakupunktur) oder auf dem Rücken Reflexzonen, die mit entfernten Körperteilen oder Organen verbunden sind -die sogenannten Fußreflexzonen.

Bei der Fußreflexzonenmassage werden die Zonen auf, oder besser an den Füßen behandelt. Durch gezielten Druck auf bestimmte Zonen am Fuß werden Reize an entferntere Organe gesendet, die diese bei der Selbstheilung unterstützen.
Kaum ein anderer Körperteil wird so vernachlässigt wie der Fuß. Ein Leben lang, wenn’s hoch kommt 90 oder gar 100 Jahre lang, müssen uns die Füße durch das Leben tragen und wir kümmern uns in der Regel erst um sie, wenn sie schmerzen. Beim ursprünglichen Barfußgehen wurden die Fußreflexzonen automatisch durch die Unebenheiten des Untergrunds behandelt. Erst seit der Mensch Schuhe trägt, und dies Tag und Nacht, werden diese Zonen sträflich vernachlässigt.
Durch die Massage am Fuß werden die Reflexzonen wieder besser durchblutet und zugleich auch das entsprechende Organ, dem sie zugeordnet sind. Sie können das wunderbar ausprobieren.
Massieren Sie zum Beispiel die mittlere Zehe, Sie können nach kurzer Zeit feststellen, dass der Mittelfinger der heißeste Finger dieser Hand ist. Da jeder Muskel und jedes Organ nur optimal funktionieren kann, wenn es gut durchblutet ist, kann über die Fußreflexzonenmassage eine Selbstheilung in Gang gebracht werden.
Je nachdem ob ein Organ beruhigt oder gekräftigt werden soll, sind die Bewegungen bei der Fußreflexzonenmassage eher weich und langsam oder eher kraftvoll und schnell. Die meisten Fußreflexzonen liegen an den Fußsohlen, aber auch an den Seiten und am Fußrücken bis hoch zum Knöchel gibt es die empfindlichen Zonen.
Die Reflexzonentherapie am Fuß ist eine alte Therapieform, die sich im Laufe von vielen Jahren aus altem Volkswissen zu einer exakt ausgearbeiteten Spezialmassage entwickelt hat.
Sie ist vor allem aus den östlichen Massagetraditionen bekannt, ist aber weit verbreitet: Schon seit Jahrtausenden wird sie in Indien, in China, in Ägypten und bei einigen Indianerstämmen genutzt. In Europa wird sie seit einigen Jahrzehnten erfolgreich durchgeführt.
Der amerikanische HNO-Arzt William Fitzgerald (1872 – 1942) gilt als der Pionier der westlichen Reflexzonenmassage. Er schöpfte sein Wissen aus dem Kontakt mit amerikanischen Ureinwohnern und war der erste, der eine systematische „Karte“ der Fußreflexzonen anfertigte.
Vorher wurde dieses Heilwissen nur mündlich weitergegeben. In den 50er Jahren kam die Methode in den deutschsprachigen Raum und wurde durch Hanne Marquardt zur sanften und wirksamen Spezialtherapie entwickelt.
Die Therapie muss der Patient passiv erleben, aktiv in das Geschehen einbezogen: durch “Hausaufgaben” zwischen den einzelnen Sitzungen, wie zum Beispiel Entschlackung,Entgiftung, Entspannung, Bewegung und vor allem durch Selbstmassage, eventuell auch durch den Partner.
Auch zur Diagnostik sind die Fußreflexzonen hilfreich: Wenn bestimmte Zonen am Fuß schmerzen, verhärtet sind oder auf andere Weise auffallen, lohnt sich ein genauerer Blick auf das dazugehörige Organ.
Die Behandlung mit der Fußreflexzonen-Massage wird unterstützt durch Wahrnehmungs- und Körperübungen und beratende Gespräche. Diese Methode wirkt bei eingeschränkter Gesundheit kurativ und kann auch vorsorglich eingesetzt werden. Die Behandlung unterstützt immer den ganzen Menschen auf biologischer, psychischer, geistiger und sozialer Ebene.
Indikationen für Fußreflexzonen-Therapie
Bei folgenden Beschwerden kann die Fußreflexzonentherapie mit Erfolg eingesetzt werden:
- Blasenentzündung (unterstützend)
- Blasenschwäche
- allgemeine Blasenbeschwerden
- Blähungen und Flatulenz
- sogenannte “Frauenkrankheiten”
- Wechseljahresbeschwerden
- chronische Atemwegsbeschwerden
- Kopfschmerzen
- Migräne
- Stressabbau
- Rückenschmerzen
- unterschiedliche Schmerzzustände
- Durchblutungsstörungen
- Gelenkerkrankungen
Die wissenschaftliche Lage
Wie bei vielen alternativmedizinischen Konzepten tut sich die „logische“ Wissenschaft schwer, sie sinnvoll zu untersuchen und zu bestätigen. Eindeutige, schulmedizinisch anerkannte anatomische Beweise für die Existenz der Fußreflexzonen gibt es deshalb noch nicht. Allerdings gibt es verschiedene kleinere Studien, die zeigen, dass sich die Fußreflexzonenmassage positiv auf bestimmte Krankheitsbilder auswirkt.
Dadurch bestätigt sich der Bezug von Reflexzonen und Organen. Zum Beispiel zeigten Wissenschaftler der Universität Jena, dass bei Patienten mit Kniegelenksarthrose die Schmerzen durch Fußreflexzonenmassage gelindert werden konnten.
Und Forscher der Universität Innsbruck zeigten, dass die Durchblutung der Nieren über die Massage der entsprechenden Fußreflexzonen anregt werden kann, was wiederum die Entgiftungsleistung stärkt.