Raus aus der Opferrolle

Vielleicht hast du Träume. Wünsche.

Aber aus denen werden nur schwierige Ziele und die Pläne, die zu ihnen führen sollen, werden nie vorbereitet oder umgesetzt.

Wie viele Hefte hast du doch mit ihnen vollgeschrieben, als du dich noch getraut hast. Du hast daran geglaubt, dass dein Leben doch Ziele hat, dass es irgendwo hin führt und dass es trotz der großen Unberechenbarkeit immer noch etwas gibt, das im Leben vorhergesehen werden kann.

Diese Hefte ruhen jetzt in den Tiefen eines Schrankes – falls du sie noch nicht weggeworfen hast.

Du hast immer Idee, wen du triffst, wann du ihn triffst, was du tust. Und du weißt auch, dass du dazu Begleiter brauchst, aber versprichst lieber niemandem etwas.

Sie sollen nicht mit dir rechnen, denn dein Leben ist unberechenbar.

Träume sind gut zum Träumen, aber einen sehnsüchtigen Seufzer wirst du immer für sie haben. In dieser Welt ist es bequemer und sicherer zu driften oder sich von der Flut treiben zu lassen.

Der kleinste Verlust trifft dich dann, wenn du alle deine Entscheidungen in diesem Moment triffst. Unsere Worte wie „Engagement“ oder „Risikobereitschaft“ verlieren langsam ihre Bedeutung. Leben für den Moment, das ist doch die einzige Realität…

 

Es wird immer modischer, spirituellen Bullshit als Rechtfertigung zu nutzen, um nicht das zu tun, was wir wirklich wollen.

„Alles ist gut, wie es ist. Alles geschieht, weil es geschehen muss.“ „Die Entscheidungen werden immer vom Ego getroffen. Es ist besser, auf dem Meer des endlosen Seins und Vertrauens zu liegen. Das Leben wird sich selbst lösen. Es ist noch nie passiert, dass es nicht so gewesen wäre…“

Dieses Verhalten dient dem größten Komfort und dem unbeabsichtigten Bedürfnis, keine Verantwortung zu tragen. Weder für deine Tätigkeit, noch für dein Leben oder dein Schicksal. Daneben beneidest du natürlich diejenigen, die kompromisslos in die Richtung ihrer Ziele gehen. Du beneidest sie, die planen, Entscheidungen treffen, Risiken eingehen.

Was braucht es wirklich, zu einem Anliegen zu stehen und auch Unbequemlichkeit in Kauf zu nehmen?

Du wirst konfrontiert von einer Reise, einer kreativen Arbeit, einer Lernmöglichkeit. Du weißt genau, wenn du dies akzeptierst, wirst du in dich selbst investieren. Du weißt genau, dass du genau das brauchst. Dass du es nicht bereuen wirst. Dass du gut daran verdienen wirst.

Weil es jedoch erst nach einem langen Monat aktuell sein wird, wirst du vielleicht unsicher. Wie kannst du so viel Zeit im Voraus planen? Wie kannst du so weit im Voraus eine Entscheidung treffen? Du weißt ja nicht einmal, was morgen sein wird. Ein Flugticket für eine Reise in drei Monaten kaufen? Was, wenn du krank wirst und den Ticketpreis verlierst? Was, wenn etwas passiert? Alles umgeschrieben wird?

Du jammerst seit Jahren, am Arbeitsplatz wie ein Sklave betrachtet zu werden.

Von 10 Aktivitäten musst du 9 absagen, obwohl es von ihnen erlaubt war. Aber in letzter Minute werden sie dich doch zur Arbeit rufen. Du hast kein Privatleben, deine Freunde nehmen dich nicht ernst, wenden sich ab. Schließlich kommt eine Möglichkeit, du kannst dich ändern, einen neuen Job suchen. Aber dafür musst du Neues lernen, dich in einem neuen Bereich zurechtfinden, arbeitest mit neuen Menschen. Es gibt viel Freiheit darin und schließlich auch mehr Freizeit. Aber du musst diese Entscheidung treffen, die Verantwortung dafür übernehmen.

Wie wirst du dich entscheiden?

Vielleicht probierst du es aus, gehst auf diesem Weg zu unbekannten und neuen Herausforderungen. Es kann auch sein, dass plötzlich aufgewertet wird, was bisher gewesen ist.

Ach, der Chef ist doch nicht so gemein. Schließlich zahlt er einen Teil der Überstunden, die Beiträge sind in Ordnung und weil du keine Zeit hast, dein Geld auszugeben, könntest du für die Rente sparen.

Ich möchte dich etwas fragen:

Warum ist es jetzt eine größere Risikobereitschaft da, deine Ziele zu leben? Jetzt in dein aktuelles Leben zu investieren und deiner Selbstverwirklichung näher zu kommen anstatt davon auszugehen, dass du das Rentenalter erreichen wirst und dein Geld nicht verschwendet ist, das du für diese Zeit an die Seite legst?

Ich sage nicht, dass du keine Ersparnisse haben sollst. Aber wenn du erst mit 65 Jahren oder später in Rente gehen wirst, widersprichst du deinen Ängsten heutigen unsicheren Welt.

 

Warum glaubst du, dass die Schufterei bis zum Tode in der geistabtötenden Arbeit dich nicht vorzeitig töten wird?

Würdest du alles beiseite legen, was wirklich wichtig ist, um die Illusion der Sicherheit genießen zu können, wenn du nur mit Medikamenten überleben kannst? Würdest du reisen, wenn es kostenlos wäre? Und was passiert, wenn du später nicht mehr reisen kannst? Was passiert, wenn dein Geist plötzlich gegen die ewige Unterdrückung rebelliert? Jetzt können die klassischen, oft gestellten Fragen kommen.

Was wirst du in deinem Sterbebett bereuen? Dass du nicht genügend Versicherungen abgeschlossen hast? Dass du nicht mehr Geld für deine Beerdigung beiseite gelegt hast?

Oder eher, dass du nicht richtig gelebt hast, als du noch konntest? Dass du dir nie die Frage gestellt hast, was du wirklich willst?

Es braucht Mut zur Selbstverwirklichung. Sie kann nicht in ewigem Zaudern geschehen oder dadurch, dass du Entscheidungen im letzten Moment triffst. Du musst die Entscheidungen treffen, wenn sie anstehen; wenn du die Möglichkeit hast; in dem Moment, in dem sie dir unter die Augen kommen.

Du kaufst das Abo im Fitnessstudio nicht, aber du möchtest eigentlich gern hingehen. Damit möchtest du den Druck mindern. Wenn du dich nicht gut fühlst, gehst du eh nicht. Oder wenn du müde bist. Oder du keine Lust hast. Oder… Eine Ausrede gibt es immer. Also tust du nichts.

 

Die Wahrheit ist leider, dass nur diejenigen echte Ergebnisse erreichen, die sich darüber hinwegsetzen.

Die auch gehen, wenn sie müde sind; wenn sie keine Lust haben; wenn es ihnen nicht gut geht. Sie machen es für sich, sie verpflichten sich sich selbst. Wenn du sie danach fragst, stellt sich heraus, dass sie ihre Entscheidungen nie bereut haben.

Es ist durch Wiederholung banal geworden, aber dennoch ist es beständig und wahr. Eine unerschütterliche Wahrheit: Wenn du irgend etwas in Bewegung setzen willst, wenn du Kunst, Musik, Spiritualität oder Leben im Allgemeinen erreichen und umsetzen willst, ist dein größter Feind die Komfortzone. Faulheit und Liebe des Komfort sowie das ewige Spiel mit der Sicherheit töten deine Selbstverwirklichung.

Neujahrspfand, 10-Tage-Challenge, 30-Tage-Challenge – bringst du sie zu Ende oder gibst du auf? Eine Entscheidung treffen, jetzt und hier, für ein entferntes Datum? Was brauchst du dazu?

Aufgrund der ewigen Unberechenbarkeit kannst du leicht deinen Glauben an dich verlieren. Du fragst dich, wie du mithalten kannst mit dem, was das Leben von dir verlangt. Langfristige Entscheidungen erfordern Vertrauen. Wenn du es wirklich willst und mit ganzem Herzen deine Arbeit tust, zu der du geboren wurdest, wird das Universum dich unterstützen.

Es ist eine einfache Wahrheit, dennoch ist es so leicht, unsere Gewissheit zu verlieren.

Wenn deine Entscheidungen wertvoll für die Welt sind, der Entwicklung und dem Wohl deiner Umgebung dienen, wird das Universum dich nicht vergessen.

Es muss dich einfach unterstützen, dir helfen. Daran sollst du glauben, ununterbrochen und ohne Zweifel, sonst wirst du deine Aufgaben nicht zu Ende bringen können.

Mit dem Leben kommen immer Perioden, in denen Menschen schwierig sind. In diesem Fall werden dein Glaube, deine Beharrlichkeit, dein Selbstvertrauen auf die Probe gestellt. Wirst du den Weg zu dir selbst fortsetzen, auch wenn du keine menschliche Hilfe erhältst, wenn andere dagegen sind, wenn sie versuchen, dich abzusprechen?

Der Geist erwacht in dir, wenn du deine Aufgabe erledigst, aber keine äußeren Bestätigungen kommen. Vielleicht kommt auch keine aus dem Inneren. Gibst du auf oder gehst du weiter und glaubst daran, dass sich alles irgendwie richten wird? „Weil es nicht so war, dass es nicht irgendwie gewesen wäre…“ Dieser Satz wurde im Beginn als spiritueller Bullshit dargestellt. Ist es nun Bullshit oder eine Weisheit? Das hängt ganz von dir ab. Die Frage ist, ob er zur Selbstbestätigung für das eigene Elend benutzt wird oder ob du daraus Kraft schöpfst um deinen Weg zu gehen.

Wenn du dir einmal anschaust, wie oft du dich an jedem Tag in einer Entscheidungssituation befindest und wie oft du Entscheidungen an andere übergeben hast – von denen dir manche sogar schaden – wirst du schockiert sein.

Blicke zurück, wie oft du das schon getan hast und was mit dir geschehen ist.

Blicke auch auf den Tag einer wichtigen Entscheidung. Frage dich, wie sich deine Stimmung den ganzen Tag lang entwickelt hätte, wenn du dein Schicksal in jener Situation in die eigene Hand genommen hättest und deine eigene Entscheidung getroffen hättest.

Dinge ändern sich nur, wenn du den ersten Schritt tust!

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